Der Turm
Zu den Besonderheiten Blombergs gehört es, dass Kirche und Turm 150 Meter getrennt voneinander stehen. Die Klosterkirche war Bestandteil des ehemaligen Augustiner- Chorherren-Klosters und hatte nie einen Turm; geläutet wurde mit zwei kleinen Glocken aus dem kleinen Erker oberhalb des Einganges. Der Turm gehörte ursprünglich zur Martinikirche, der ehemaligen Stadtkirche Blombergs, die im Jahre 1833 wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen wurde. 1879 wurde an Stelle des Kirchgebäudes das Amtsgericht angebaut, in dem nun Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind. Der Turm ist vermutlich bereits kurz nach der Stadtgründung Blombergs im 13. Jahrhundert errichtet worden. Neben einigen Teilen der Burg und der Stadtmauer war der Martiniturm eines der wenigen Bauwerke Blombergs, die die Zerstörung der Stadt in der Soester Fehde im Jahr 1447 zumindest in Teilen überstand. Im Jahre 1849 erhielt der um ein Stockwerk gekürzt Turm seinen heutigen Turmhelm. Im Jahr 2014 wurden Dach und Mauerwerk aufwändig renoviert. Dabei wurde auch der Zugang der alten Spindeltreppe, die oberhalb des ehemaligen Steingewölbes führte, wieder freigelegt. Der Turm mit seiner historischen Uhr von 1889 und der Glockenstuhl mit seiner ältesten Glocke - die Broder- Arent- Glocke - von 1463 sind seitdem auf Anfrage zu besichtigen.
Glocken und Uhr
Im Turm befindet sich das Geläut der Gemeinde. Im ersten Weltkrieg wurden die Glocken eingeschmolzen. 1921 stifteten drei Blomberger Familien drei neue Stahlglocken. Diese wurden 1978 durch Bronzeglocken ersetzt. Sie tragen die Namen Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Stahlglocken haben ihren Platz auf dem Boden vor der Kirche auf der Höhe des Chores gefunden (siehe auch Denkschrift „Die Orgel und die Glocken der Klosterkirche in Blomberg“ anlässlich der Orgelrestaurierung 1982 von Adolf Stöteknuel).
Im Turm befindet sich ebenfalls eine mechanisch betriebene Turmuhr, deren Gewichte bis zum Boden des Turmes reichen können. Wurde bis vor wenigen Jahren die Gewichte noch vom Küster mit einer Handkurbel aufgezogen, so übernehmen dies heute Motoren. Durch alte Verträge ist bestimmt, dass die Stadt Blomberg die Verantwortung für diese Uhr hat.
Leben im Turm
In den letzten Jahren wurde der Turm neu mit Leben gefüllt. Das Erdgeschoss und der erste Stock wurden in Zusammenarbeit der Kirchengemeinde und von Blomberg Marketing so gestaltet, dass nun in der Sommerzeit kleine Ausstellungen und spezielle Konzerte oder Lesungen im Turm stattfinden können. So gab es in den letzten Jahren im Turm z.B. die Nächte der Poesie. Im 2. Stock kann man im Rahmen von Turmbesichtigungen das mechanische Uhrwerk der historischen Turmuhr von 1889 besichtigen.
Wenn Sie einmal den Martiniturm oder unsere Klosterkirche geführt besichtigen möchten, können Sie gern mit unserem Gemeindebüro (05235/7443) einen Termin abstimmen. So können Sie ganz neue Facetten am Turm entdecken!