Wir haben Kirche Kunterbunt gefeiert

  02.12.2025    Kinder und Jugend

VOLL UNFAIR – Über neue Gerechtigkeit

Anlässlich der fairen Wochen nahmen wir uns am 21.9. das Thema „Gerechtigkeit“ bei der Kirche Kunterbunt vor. Wir sahen ein Anspiel zum Gleichnis der Arbeiter im Weinberg und überlegten gemeinsam: Ist es fair, ist es gerecht, wenn einer den gleichen Lohn erhält, egal, ob er zehn Stunden oder nur eine Stunde gearbeitet hat? Das Thema Gerechtigkeit durften alle in Stationen vertiefen: beim Mensch-ärgere-dich-nicht Spielen mit umgedrehten Regeln (plötzlich sagte die Spielleiterin: „Der Letzte hat gewonnen“), beim „Wut-Loslassen“ mit dem Boxsack, mit der „Frust-Box“, in die man alle Ungerechtigkeiten, die man erlebt hat, reinwerfen konnte und beim Gespräch mit Pastor Deppermann über ungerechte Behandlungen, die Menschen erlebt haben. Alle schnitten ein Puzzleteil aus und malten es aus. Nachdem wir durch die Geschichte verstanden haben, dass jeder Arbeiter im Weinberg das bekommen hat, was er fürs Leben benötigt (ein Tageslohn reichte gerade so zum Überleben), legten alle vorne ein Puzzleteil auf den Boden und fügten es zusammen. Das zeigte symbolisch: Bei Gott sind wir jeder gleichviel wert. Egal, wie viel wir arbeiten, wie viel wir schaffen, wie groß oder klein, dick oder dünn wir sind. Jeder hat ein gleich großes Puzzleteil erhalten, obwohl manche von uns mehr wissen und andere weniger. Bei Gott ist man nicht wichtig durch das, was man alles leistet und schafft. Als Symbol dafür, dass wir alle einen Platz bei Gott haben und wichtig sind und gesehen werden, hat jeder ein Puzzleteil mit dem anderen verbunden. Mit der Einsicht darf man dem Anderen auch etwas gönnen und ihn in seiner Verschiedenheit annehmen, getreu dem Motto: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat.“ (Röm 15,7).  

Süßes oder Saures – Angst machen oder Angst verjagen?

Kurz nach dem Reformationstag, der sich das Datum mit Halloween teilt, war Martin Luther in der Maluki zu Gast. Er hat uns erklärt, was es mit der Rechtfertigungslehre auf sich hat: Gott will uns keine Angst machen, sondern er gibt uns Süßes: In der Bibel steckt das Süße drin, welches nicht die Zähne kaputt macht. Luther ist in seiner Zeit gegen die angstmachende Kirche aufgestanden und hat die Gerechtigkeit allein aus Glauben gepredigt. Er hat vom liebenden und vergebenden Gott erzählt. Joel und Rebecca, die beiden Handpuppen haben sich dann Gedanken gemacht, was das für die Kinder heute eigentlich bedeutet. Gott liebt uns – aber lieben uns auch unsere Mitmenschen? Oder ist es heute nicht eher so wie früher mit der Kirche: Die Menschen lieben uns nur, wenn wir Leistung bringen. Wenn Eltern arbeiten und Kinder zur Schule gehen, Hausaufgaben machen, ihr Zimmer aufräumen, die Spülmaschine ausräumen etc. Joel und Rebecca haben im Gespräch erkannt: bei den Menschen ist das ganz ähnlich wie bei Gott: Unsere Eltern z.B. lieben uns einfach, weil es uns gibt und wir ganz wundervoll sind. Und nicht, weil wir unsere Aufgaben machen. Liebe erzeugt Gegenliebe – so ist das bei Gott und auch bei den Menschen.

Im Anschluss gab es selbst gebackene „Luther-Kekse“ und ein schönes Beisammensein.

Ausblick aufs neue Jahr – wir freuen uns über Mithilfe bei der Kirche Kunterbunt!

Auch im nächsten Jahr feiern wir weiter Kirche Kunterbunt. Geplant sind bereits ein Gottesdienst für Groß und Klein am 1. Februar mit Taufen um 11 Uhr in der Klosterkirche und an Palmsonntag (29. März) erneut ein Gottesdienst „auf dem Weg nach Jerusalem“. Wir werden rechtzeitig über die Internetseiten, den Whatsapp-Kanal und Schaukästen über die Gottesdienste informieren.

Sie schauspielern oder basteln gerne? Sie sind selbst Eltern oder arbeiten gerne mit Kindern und möchten Kindern christliche Werte und Geschichten mitgeben? Dann kommen Sie in unser Team! Wir freuen uns zusammen mit Ihnen, die Kirche Kunterbunt zu gestalten! Melden Sie sich gerne bei Jörg Deppermann oder Lena Skirka!      

Alle Fotos: Barbara Braunbehrens; alle Texte: Lena Skirka